Chirurgische Zahnfreilegung und kieferorthopädische Operationen
Eine chirurgische Zahnfreilegung ist ein kieferchirurgischer Eingriff, bei dem ein verlagerter oder nicht durchgebrochener Zahn, der im Kieferknochen steckt, freigelegt wird. Sollte die kieferorthopädische Lückenöffnung und Ausrichtung der benachbarten Zähne alleinig nicht ausreichen, so kann eine chirurgische Freilegung des betroffenen
Zahnes, in der Regel mit gleichzeitigen Aufbringen eines kieferorthopädischen Hilfsmittels (Brackets) notwendig sein. Dieses erfolgt stets in enger Absprache mit der behandelnden Kieferorthopädin / dem behandelnden Kieferorthopäden.
Indikationen, Ablauf und Tipps
Indikationen für chirurgische Zahnfreilegung
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Zahnfreilegung notwendig sein kann. Oftmals liegt es daran, dass ein Zahn im Kieferknochen stecken bleibt und nicht durchbricht. In anderen Fällen ist der Zahn fehlgestellt oder verlagert, was zu Problemen bei der Kieferentwicklung führen kann. Eine Zahnfreilegung kann dabei helfen, diese Probleme zu lösen und eine korrekte Zahnstellung zu erreichen. Diese Operation schafft Platz und wird in Zusammenarbeit mit der Kieferorthopädie durchgeführt.
Der Prozess beginnt mit einer 3D-Volumentomographie (DVT), die den genauen Zustand des Kiefers und der Zähne zeigt und eine präzise Diagnostik ermöglicht. Der Einsatz der DVT reduziert die Operationsdauer und das Risiko von Verletzungen des umliegenden Gewebes oder der Nachbarzähne erheblich. Durch die detaillierte Darstellung der Strukturen und des Knochenaufbaus können wir das passende Therapiekonzept entwickeln.
Wenn eine Zahnfehlstellung nicht behandelt wird, kann dies zu weiteren gesundheitlichen Problemen wie Zahnfleischerkrankungen und Karies führen.
Ablauf der chirurgischen Zahnfreilegung
Die Zahnfreilegung wird bei uns von erfahrenen Fachärzten durchgeführt. Vor dem Eingriff wird eine lokale Betäubung verabreicht, um Schmerzen zu minimieren. Der Chirurg macht einen kleinen Schnitt ins Zahnfleisch, um den Kieferknochen freizulegen und den betroffenen Zahn freizulegen. Wenn der Zahn freigelegt wurde, wird das Zahnfleisch wieder vernäht. Eine kieferorthopädische Behandlung mit Brackets wird in der Regel direkt nach der Zahnfreilegung durchgeführt.
Tipps nach der Zahnfreilegung
Nach der Zahnfreilegung ist es wichtig, die betroffene Stelle gut zu pflegen, um Entzündungen und Infektionen zu vermeiden. Sie erhalten hierzu entsprechende Anweisungen. In manchen Fällen ist nach der Zahnfreilegung noch eine kieferorthopädische Behandlung notwendig, um den Zahn in der richtigen Position zu halten und gegebenenfalls weitere Fehlstellungen zu korrigieren. Auch hierüber informieren wir Sie.
Häufige Fragen
Welche Risiken bringt die chirurgische Zahnfreilegung mit sich?
Wie andere chirurgische Eingriffe auch, birgt die auch die Wurzelspitzenresektion gewisse Risiken in sich. Durch eine gezielte Diagnostik und Planung sowie durch schonende Operationsmethoden und eine adäquate Nachsorge lassen sich die Risiken gering halten. Dennoch bestehen folgende mögliche Risiken:
- Nach dem Eingriff können Bakterien in die Wunde eindringen und Entzündungen verursachen.
- Sehr selten können vorübergehende Nervenschädigungen auftreten, die sich in Form von Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Gefühlsstörungen bemerkbar machen.
- Auch kann es – wie nach jeder Operation – zu Nachblutungen kommen.
Wie lange blutet die Wunde nach dem Eingriff?
Kleinere Nachblutungen sind nach der Wurzelspitzenresektion durchaus normal und hören bereits wenige Stunden nach dem Eingriff auf. Bis zu drei Tage nach dem Eingriff kann es zu schwächeren Blutungen kommen, die ebenfalls nicht unüblich sind. Bitte bedenken Sie, dass die Menge des austretenden Blutes meistens deutlich größer eingeschätzt wird, als diese tatsächlich ist, da sich das Blut mit Speichel vermischt.
Wie lange soll ich nach dem Eingriff kühlen?
Falls bei Ihnen nach dem Eingriff Schwellungen und Schmerzen auftreten, können Sie Ihre Wange bereits direkt nach dem Eingriff vorsichtig kühlen. Hierzu dienen Kühlpacks oder kalte Waschlappen, die Sie am besten bereits vor dem Eingriff zu Hause vorbereiten. Die Schwellung sollte nach 2-3 Tagen zurückgehen und kann über diesen Zeitraum gekühlt werden.
Wie lange bin ich nach dem Eingriff arbeitsunfähig?
Nach dem Eingriff sind Sie in der Regel für zwei bis drei Tage arbeitsunfähig, wobei die Dauer vom Umfang des Eingriffes anhängt. Bei Berufen, die eine schwere körperliche Belastung mit sich bringen, kann es zu einer längeren Arbeitsunfähigkeit kommen.
Welche Unterlagen sollte ich zum ersten Termin mitbringen?
Bitte bringen Sie alle bisherigen Befunde und Behandlungsunterlagen, möglichst aktuelle Röntgenbilder, ggf. ein Überweisungsformular oder eine Kurzinfo des vorbehandelnden Zahnarztes mit. Sofern vorhanden bringen Sie bitte Ihren Medikamentenplan mit. Und – denken Sie bitte an Ihre Versicherungskarte. Gerne können Sie auch im Vorfeld unseren Anamnesebogen ausfüllen und zu Ihrem ersten Termin mitbringen.
Wie verhalte ich mich vor einem kieferchirurgischen / oralchirurgischen Eingriff?
Sofern der bei Ihnen geplante Eingriff unter örtlicher Betäubung stattfindet, dürfen Sie vor dem Eingriff essen und trinken. Bei einer Operation unter Vollnarkose oder Sedierung dürfen Sie mindestens sechs Stunden vor dem Eingriff nicht essen, nicht trinken und auch nicht rauchen. Reinigen Sie Ihre Zähne vor dem Eingriff gründlich! Das Risiko einer Infektion nach der OP kann dadurch entscheidend verringert werden.
Darf ich nach dem Eingriff mit dem Auto fahren?
Auch nach einer örtlichen Betäubung kann Ihre Reaktionsfähigkeit vermindert sein. So lange die Betäubung anhält, sollten Sie daher nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Wir empfehlen Ihnen daher, sich von einer Begleitperson fahren zu lassen.
Ab wann kann ich nach dem Eingriff wieder essen und trinken?
Um Bissverletzungen zu vermeiden, sollten Sie nach dem Eingriff erst wieder etwas essen, wenn die Betäubung nachgelassen hat. Bis zur Entfernung der Fäden sollten Sie eher weiche Kost zu sich nehmen um die Wunde nicht zu belasten.
Darf ich nach dem Eingriff rauchen?
Auf das Rauchen sollten Sie unter allen Umständen für die ersten vier bis fünf Tage nach dem Eingriff verzichten, um Wundheilungsstörungen zu vermeiden. Kaffee, Schwarztee und Alkohol sollten in den ersten beiden Tagen nach dem Eingriff ebenfalls vermieden werden.
Darf ich meine Zähne nach dem Eingriff putzen?
Am OP-Tag selbst sollten Sie den Mund nicht ausspülen, um die Gefahr von Nachblutungen zu vermindern. Erst am Folgetag können Sie die Zähne wieder normal putzen – im OP-Bereich jedoch bitte nur vorsichtig! Nach Mahlzeiten empfehlen wir zusätzlich eine desinfizierende Mundspülung anzuwenden.
Wann werden die Fäden nach der Zahnfreilegung gezogen?
Der Zeitpunkt wann die Fäden gezogen werden können, hängt ebenfalls von Art und Umfang der Operation ab. Bei regulärem Heilungsverlauf werden die Fäden im Schnitt etwas sieben Tage nach der Entfernung der Weisheitszähne gezogen.
Wann kann ich wieder Sport treiben?
Starke körperliche Belastung und Sport sollten Sie für zwei Wochen nach dem Eingriff vermeiden.
Ist nach der Zahnfreilegung eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich?
In zahlreichen Fällen ist eine kieferorthopädische Behandlung nach einer Zahnfreilegung notwendig, um die Zähne in die richtige Position zu bringen. In Abstimmung mit dem Kieferorthopäden wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Sind die Kosten für eine Zahnfreilegung von der Krankenkasse gedeckt?
Die Kosten für eine Zahnfreilegung können von der Krankenkasse übernommen werden, wenn sie medizinisch notwendig ist.
Die chirurgische Zahnfreilegung bzw. kieferorthopädische Operationen werden in unserer Praxis von erfahrenen, speziell ausgebildeten Fachärzten und mittels modernster Technik und neuesten Operationsverfahren durchgeführt. Unsere Patientinnen und Patienten stammen aus dem größeren Umkreis um Bensheim, Worms, Speyer, Alzey, Hettenheim, Mannheim, Heidelberg, Gernsheim, Pfungstadt, Zwingenberg, Seeheim-Jugenheim, Darmstadt, Hirschberg und weiteren umliegenden Gebieten.